Radfahren geht immer

Die Corona-Krise hat dem Radfahren einen Mega-Boom verschafft. Dem sportlichen - aber auch dem „ganz normalen“. Dennoch fürchten sich immer noch viele Menschen davor, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu nutzen. Mit 1001 Gründen. Oder sind es vielleicht nur Ausreden?

12 mei 2021
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Oder: Ausreden ausradeln

Ein Beitrag von Tom Rottenberg

Im Grunde ist das mit dem Radfahren genauso wie mit dem Skitourengehen. Oder dem Laufen, dem Schwimmen, dem Langlaufen und dem Klettersteiggehen. Auch so wie mit dem Wandern, dem Bergsteigen und dem Mountainbiken. Äh, Moment: Mountainbiken (oder Rennradeln) - das IST doch Radfahren, oder? Oder. Denn Radfahren ist mehr. Mehr als Sport. Auch mehr als das Herumcruisen mit den Kindern am Wochenende: Radfahren ist auch Mittel zum Zweck - ein Stück Mobilität. Eine Methode, um umwelt-, kosten- und klimaschonend von A nach B zu kommen. Egal, ob „B“, Kino, Schule, Uni, Supermarkt, Kindergarten oder Office heißt. Und unabhängig davon, ob du in der Stadt oder am Land lebst.

Falls du dich fragst, wo das Verkehrsmittel-Radeln mit Skinfit - dieser auf Bewegungsjunkies, Multi-, Ausdauer- und Freizeisportler*innen und Outdoor-Fanatiker*innen fokussierten Marke - zusammen kommt, komme ich zu meinem ersten Satz zurück: Im Grunde funktioniert das mit dem Radfahren genauso wie mit dem Outdoor-Sport – und zwar auf 1001 Arten: Es geht zuallererst ums Erkennen, dass man oder frau es will, kann – und davon auch profitiert. Nur: Der Mensch ist, höflich gesagt, vorsichtig. Skeptisch. Wägt ab, was gegen Verhaltensänderungen spricht. Mein Coach hat dafür einen schönen Satz: „Wer will findet Wege – wer nicht will, hat Ausreden.“. Klingt vertraut? Erinnert es dich daran, wie es dir ging, bevor du das Wandern (setze hier jede andere, beliebige Sportart ein) entdeckt und danach festgestellt hast, dass das auch Spaß macht, wenn der Himmel nicht tourismuskatalogquietschblau und die Temperaturen spätfrühlingshaft-mild sind? Eben.

Mit dem Plazera Polo Shirt auf dem Fahrrad
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Natürlich – aber trotzdem... Das gleiche gilt beim Radfahren: Natürlich weißt du, dass das Rad für Distanzen bis fünf Kilometer das ökonomischste, sinnvollste und oft auch schnellste Verkehrsmittel ist. Natürlich weißt du, dass schon die kürzeste Radfahrt Gesundheitsvorsorge ist. Natürlich weißt du, dass deine Alltagswege kaum je so steil sind, dass du sie nicht mit dem Rad – „schlimmstenfalls“ dem E-Bike – erledigen könntest. Natürlich weißt du, dass Wetter und Klima, bei uns in der Regel milder und freundlicher sind, als in Rad-Metropolen wie Amsterdam, Kopenhagen oder Hamburg. Natürlich weißt du, dass man Kinder, Einkäufe und auch sperrige Last mit dem Rad problemlos transportiert. Natürlich … Und so weiter.

Doch weil du, wir, es gewohnt sind, steigen wir ins Auto. Setzen eineinhalb Tonnen Blech in Bewegung, um 80 Kg Mensch zwei Kilometer zu transportieren, und verfluchen im Stau all diese Idioten, die ihn rund um uns verursachen. Dann suchen wir doppelt so lange Parkplatz, wie die Fahrt gedauert hat und hoffen, beim halblegalen Abstellen im Kreuzungsbereich, dass die ohnehin hohen Betriebskosten nicht durch ein Strafmandat noch höher werden. Und dann beschimpfen wir den Radfahrer, den wir beim Aussteigen um Haaresbreite mit der Fahrertür verfehlen: Was tut der Trottel hier? Aber immerhin beweist er, dass Radfahren lebensgefährlich ist – zwischen all den Autos. Auf schmalen Radstreifen. Wollen irgendwelche Öko-Utopisten wirklich, dass man das auch tut? Dass sogar Kinder … Die sind ja irr!

Aber am Wochenende packen wir alle Familienbikes aufs Autodach. Es geht ins Grüne. In die Natur. Zum Radfahren. Zehn Kilometer von daheim zum Erholungsgebiet. Und weil der Parkplatz dort voll ist, parken wir halblegal in der Wiese. Und hoffen, dass  … siehe oben … Klingt das vertraut? Ich kenne dieses „Mindset“. Viele Menschen – Freunde, Verwandte – in meinem Umfeld ticken genau so. Manche halten mich für einen Spinner. Andere für lebensmüde. Für einen Rad-Taliban. Oder für all das zusammen. Zum einen, weil ich einst - vor 25 Jahren - Fahrradbote war. Aber auch, weil ich schon davor mit dem Rad in der Stadt fuhr. Und es immer noch tue: Ob ich mir kein Auto leisten könne, fragen sie. Doch - nur: Wozu? Für Fahrten, bei denen ein Auto sinnvoller ist, ist Mieten für Stadtbewohner günstiger. Dann habe ich auch den jeweiligen Autotyp bedarfsgerecht. Ob ich keine Angst hätte. Ja, manchmal schon – aber es wird besser: Je mehr Leute radfahren, um so eher rechnen Autofahrer mit uns. Ob ich Öko-Taliban, ein „Verbots-Fanatiker“, sei. Keineswegs. Aber den Klimawandel und seine Ursachen zu leugnen, bremst Erderwärmung und Ökokollaps ebensowenig, wie Lippenbekenntnisse.

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Die „Abers“ Irgendwann kommt dann, dass man zwar eh gern Alltags-Radeln würde, aber trotzdem zu viel dagegen spricht. Die „Ja, abers“. Ich kontere mit Sport-Standardsätzen und Sprichwörtern. Eben dass wer will, Wege findet und wer nicht, Ausreden hat. Dass das Leben beginnt, wo die Komfortzone endet. Weil die Gewohnheit – Komfort – uns verleitet, Schattenseiten auszublenden: Die tatsächlichen Kosten eines PKWs etwa. Die geringe Effizienz dieses de-facto „Stehzeugs“ (90 Prozent der Zeit!). Der Platz- und Ressourcenverbrauch. Der Blutzoll. Und die Öko- und Klimabilanz des Verbrennens fossiler Energieträger für „typische“ Alltagswege. Versteh mich nicht falsch: Ich käme nie auf die Idee, Monteuren, Spediteuren, Taxifahrern, Zustellern & Co das Fahrzeug wegnehmen oder verbieten zu wollen. Ich rede von typischen PKW-Fahrten in der Stadt: Eine Person auf einer Strecke unter 4 Kilometern: Der Monteur, der nicht im Sinnlos-Stau steckt und dessen Lade- und Lieferzone nicht von einem City-SUV zugeparkt ist, profitiert am meisten von weniger Auto-Verkehr.

Was nun folgt: Das Eingeständnis, dass das eh alles stimmt. Dass man eh gerne aufs Rad umsteigen würde. Aber da sei noch was: Das Wetter. Glaubt man Nicht-Alltagsradler*innen, toben in Mitteleuropa permanent Orkane. Ab November ist jeder Tag Blizzard-Tag. Tage ohne Schneesturm, Hagel und Starkregen sind selten - oder die Sonne prügelt mit 45 und mehr Grad auf dadurch aufgeweichten Asphalt. Sorry, aber das ist Blödsinn. Sage nicht ich, sondern jede Wetterstatistik: Wenn Alltagsradfahren in Mitteleuropa tatsächlich grundsätzlich am Wetter scheitern soll, ist das nur eines: Eine Ausrede.

Denn Radfahren ist nicht Hexerei, sondern Bewegung. Und mit gesundem Menschenverstand ist die im Freien fast immer möglich. So, wie man sich fürs Spazierengehen anders anzieht als zum Laufen, so wie am Rennrad ein anderes Outfit „funktioniert“ (von Etikette reden wir jetzt mal nicht) als im Theater, ist das auch am Rad: Wer mitdenkt, erkennt sehr schnell, was er oder sie anzieht – und darüber, dass funktionale Stoffe, Schnitte und Fasern das Leben in Bewegung nachhaltig leichter und angenehmer machen und trotzdem (wieso eigentlich immer „trotzdem“?) stylish, modern und cool aussehen können, müssen wir gerade hier, ja wohl nicht eigens diskutieren: Die Skinfit-Community weiß das. Womit wir wieder am Anfang wären. Denn im Grunde funktioniert das mit dem Radfahren als Verkehrsmittel exakt so wie mit dem Sport: Es geht. Sehr gut sogar. Man muss nur wollen – und dann beginnen: Wer will findet Wege – und wer nicht will hat Ausreden.

Skinfit kann, will und wird dich nicht zum Radfahren im Alltag drängen. Was die Bekleidungsspezialisten aber können, ist dir das richtige „Werkzeug“ zum „Alltagsradeln“ anzubieten:

Falls du jetzt übrigens das Gefühl hast, gerade eine zentrale Ausrede verloren zu haben: Gut so, das war Absicht. Und jetzt folgt der nächste Schritt: Helm auf – und ab aufs Rad. Du wirst staunen, wie gut sich das anfühlt.

© Fotos von Barbara Strolz